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11. November, ab 15:00 Uhr

Gansabhauet in Sursee

    Am 11. November, dem Martinstag, findet in Sursee die Gansabhauet statt. Ein traditionsreicher Anlass, der früher weit verbreitet war, heute aber nur noch in Sursee zu finden ist. Der Event, dessen Ursprungsdatum heute nicht mehr genau beziffert werden kann, ist dementsprechend bekannt und sehr gut besucht.

    Eine tote Gans hängt mit den Füssen nach unten über einer Bühne mitten in der Surseer Altstadt, während eine Gestalt mit rotem Umhang und goldener Sonnenmaske auf das Tier zuschreitet. In der Hand ein Säbel. Obwohl die Strassen und Gassen voll sind von Zuschauerinnen und Zuschauern, ist es mucksmäuschen still. Die Gestalt erfühlt den Hals der Gans, greift den Säbel, holt weit aus und zieht einen kraftvollen Schwung durch. Die Leute jubeln und applaudieren, als die Gans fällt. Die Gestalt hebt die Maske an und es kommt ein junger Mann oder eine junge Frau aus der Region zum Vorschein. Es folgt ein kurzer Blick hinunter auf die Gans, bevor der Säbel triumphierend gen Himmel gereckt und der Applaus in vollen Zügen genossen wird.

    Früher weit verbreitet

    Das Alter des Gansabhauet von Sursee kann heute nicht schriftlich belegt werden. Der Brauch verschwand um 1820 aus Sursee, wurde aber bereits 1863 wiedereingeführt. Seither hat sich der Gansabhauet als Überbleibsel eines ehemals in ganz Europa verbreiteten Brauchtums und Spiels mit dem Federvieh erhalten. Zwischen 1880 und 1890 begann sich die Fasnachtszunft «Heini von Uri» um den Brauch zu kümmern. Sie erweiterte die Gansabhauet um einige weitere Disziplinen: «Stangechlädere», «Sackgompe», «Chäszänne». Die goldene Sonnenmaske und der rote Mantel des Schlägers wurden ebenfalls um 1880 eingeführt. Neu kamen in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts die Bühne vor dem Rathaus und das schwarz-gelbe Gewand der Zünfter dazu.

    © Bilder: Bruno Meier Sursee

    Packen Sie diese einmalige Chance und erleben Sie einen uralten Brauch, den Sie nur hier zu Gesicht bekommen können.