Die vom Aussterben bedrohte Geburtshelferkröte, im Volksmund auch Glögglifrosch genannt, hat mit dem Glögglifroschweg in Eich am Sempachersee eine Widmung der ganz besonderen Art erhalten. Der Einstieg befindet sich beim Dorfweiher unterhalb der Pfarrkirche von Eich und ist mit hölzernen Wegweisern ausgeschildert (ÖV-Anschluss Dorf, Parkplätze an der Neumattstrasse). Auf halber Distanz kreuzt der Weg den Römerweg und führt weiter bis zum Oeleweiher.
Der Lehrpfad für Gross und Klein informiert auf anschauliche Weise über diese Tierart und lädt auf Sitzbänken entlang des Pfades zum Verweilen ein. Die Informationstafeln stellen alles Wissenswerte rund um die Geburtshelferkröte dar. Entlang des Weges bestückt mit vielen kleinen Stegen und Brücken finden sich Holzfiguren einheimischer Tiere, insbesondere natürlich auch Frösche. Diese sind aus groben Baumstümpfen gehauen worden und bestechen vor allem mit viel liebevoller Treue zum Detail. Die Witterung hat jedoch bereits ihre Spuren hinterlassen.
Der Glögglifroschweg als schöner Erlebnispfad ist im Rahmen eines Artenförderungsprojektes erschaffen worden und kann auch als Teil des Eicher Rundweges begangen werden. Die gefährdete Geburtshelferkröte ist entlang des Glögglifroschweges beheimatet und erfreut sich ganz neuer Aufmerksamkeit. Vom März bis August sind seine glockenartigen Rufe abends gut zu hören.
Im Jahr 2013 wurde die Geburtshelferkröte zum Tier des Jahres gekürt und machte damit auf ihren stark zurückgegangenen Bestand aufmerksam. Durch ihren glockenartigen Ruf erhielt die Geburtshelferkröte auch den Namen Glögglifrosch. Sie ist vor allem durch ihre Brutweise einzigartig, denn der männliche Part trägt die vom Weibchen gelegten Eier über mehrere Wochen auf dem Rücken, bis er sie schliesslich zum Schlüpfen direkt am Wasser ablegt. Der etwa 4 – 5 cm grosse Frosch ist grau und an der Unterseite weiss; rötliche Warzen erstrecken sich über den Körper. Seine grossen goldfarbenen Augen haben senkrechte Pupillen und wirken regelrecht magisch auf den Betrachter.
Während sich die Geburtshelferkröte tagsüber in Höhlen und Mauselöchern versteckt, geht sie abends auf Futtersuche. Vor allem kleine Insekten, Asseln oder Würmer gehören zu ihrer vornehmlichen Nahrung. Der glockenhelle Ruf dient als Paarungsruf der Männchen an die Weibchen und klingt von mehreren Glögglifröschen zugleich als wahres Glockenspiel.
Die Geburtshelferkröte ist vor allem durch ihren schwindenden Lebensraum in der Schweiz bedroht. Das Vorkommen der Frösche ist in den letzten 25 Jahren fast um die Hälfte verringert worden. Dies gilt allerdings auch für mindestens 20 weitere Amphibienarten. Das liegt vor allem an vielen trockengelegten Gewässern, die sonst den Lebensraum der Geburtshelferkröte darstellen, aber auch andere Gründe wie Pestizide der Landwirtschaft oder eingesetzter Dünger und Krankheiten aller Art machen dem Bestand zu schaffen.